Zu viel Wasser von oben und unten

geschrieben von Rainer

Zu viel Wasser von oben und unten

Aber von Anfang an. Eine kleine Gruppe PCKler machte sich auf, eine Woche Wildwasser in Lienz zu genießen. Früh morgens am Samstag fuhren wir in Köln los, spät abends kamen wir in Lienz, Österreich an. Das Lager der Wildwasserwoche stand noch, denn die Vorwoche war gerade zu Ende gegangen. Als wir auf das Gelände fuhren flogen uns gerade die ersten Zelte um die Ohren. Es stürmte und hagelte und machte nicht die Anstalten, aufzuhören. Also gingen wir nahtlos in den Aufbau über. Nass waren wir jetzt schon und trocknen sollte eigentlich erstmal nichts mehr.

Sonntag
Der erste Tag war ebenfalls geprägt von Regen, allerdings hatten wir ein gutes Vorzelt dabei und so konnten wir uns sortieren. Ein Blick auf die Pegelapp zeigte uns, dass fast alle angebotenen Flüsse starkes Hochwasser hatten. Nicht ganz optimal für eine Woche voller geführter Touren. Ein erster Spaziergang zur Drau und zur Isel, die nur ein paar hundert Meter entfernt flossen bestätigte die App. Beide Flüsse hatten eine reißende braune Strömung. Wir checkten ein wenig mögliche Ein und Ausstiegsstellen und fuhren ein wenig herum. Besonders beeindruckend waren die ohnehin schon unfahrbaren Stellen der Isel, die nun noch schlimmer aussahen.

Später am Nachmittag hingen die ersten Zettel am Schwarzen Brett und wir trugen uns in eine Strecke ein, die in der Riverapp noch nicht rot gekennzeichnet wurde.

Montag
Die erste Tour stand an, die konstanten Regenfälle am Sonntag hatten die Pegel oben gehalten. Es ging zur Möll. Das untere Stück der Möll war mit WW2-3 ausgeschrieben. Los ging es direkt an der Slalomstrecke. Dicke Walzen direkt am Anfang ist nicht jedermanns Sache und so wurde auch mal gerollt. Zwischen der Slalomstrecke und der Kernstelle gab es allerdings eher landschaftlich reizvolle Dauerstellen. Aber eine schöne Tour, wegen des hohen Wasserstands auch ab und zu mal wuchtig.

Dienstag
Wir hatten uns für die Wuchtwasserfahrt auf der Isel eingetragen. Diese war mit WW3 ausgeschrieben. Es handelte sich um das untere Stück ab St. Johann. Die Isel ist ein größerer Fluss als die Möll und hatte auch einen Wasserstand nahe am Hochwasserpegel. Dementsprechend war die Fahrt sehr schnell und wuchtig. Die dicksten Walzen ließen wir dabei aus und begnügten uns, beim Vorbeifahren einen Blick hineinzuwerfen.

Mittwoch
Der dritte Fluss im Bunde war die Gail. Sie ist viel technischer zu fahren als die beiden Vorgänger. Zusätzlich regnete es mal wieder. Die Gail hatte somit auch eine schöne bräunliche Farbe. Trotzdem machte die Fahrt des unteren Stücks Spaß, auch wenn sie nicht so "geil" war wie Möll oder Isel. Auch dieses Stück war mit einem moderaten WW3 ausgezeichnet.

Donnerstag
Am Donnerstag war als der regenreichste Tag abgekündigt worden. Auf dem Campingplatz fanden wir uns mit mehreren Anderen zusammen, die in den letzten Tag genug Regen gesehen hatten. Gemeinsam beschlossen wir, einen Tagestrip zur Soca nach Slowenien zu unternehmen. Zwei Stunden später standen wir in Bovec und kauften uns die Tageskarte für die Soca. Zuerst kam aber die Koritnica dran. Dieser kurze Fluss, der in die Soca mündet, gefiel uns sehr gut. Besonders im Gedächtnis blieben uns die Klammeinfahrt und das kristallklare türkisene Wasser. Ein paar Kilometer später mündeten wir in die Soca und fuhren weiter bis zur Friedhofstrecke. Dort teilte sich die Gruppe und ein Teil fuhr noch in die nebelverhangene Friedhofstrecke ein. Traditionell kehrten wir noch bei Camp Lisa ein und aßen unter Anderem die Socaforelle (die auch das diesjährige Motiv des Prijonshirts ist) Die Heimfahrt gestaltete sich schwierig, da der Pass, auf dem wir nach Slowenien kamen, gesperrt und das Benzin knapp bemessen war. In Slowenien schlossen die Tankstellen früh. Nachts um halb zwei kamen wir am Zelt an.

Freitag
Nach kurzen, aber kräftigem Schlaf stand heute noch eine entspannte Raft Tour an. Das erste mal raften ist besonders und bleibt im Gedächtnis. Die Strecke war bekannt, es ging auf die Isel. Mit dem Unterschied, dass wir nun in jedes Loch und jede Walze fahren konnten und wollten. Die Fahrt war sehr schnell und so war das Auf- und Abpumpen des Bootes warscheinlich genausolage wie die Fahrt, lohnte sich aber. Perfektes, sonniges Wetter begleitete uns.

Samstag
Packen war das Ziel. Dies klappte eigentlich ganz gut und gegen 10 fuhren wir los. Alles war trocken geworden, die Bedenken der letzten Tage hatten sich verflüchtigt. Entlang der Drau fuhren wir stetig auf die deutsche Grenze zu und waren kurz darauf (so gegen 22 Uhr) wueder in Köln.

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